Gelsenkirchen: Gemeinsam aufstehen im Revier!
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Kategorie: Betrieb und Gewerkschaft Archiv
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Veröffentlicht: Freitag, 14. Dezember 2012
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Geschrieben von AUF Gelsenkirchen
Monika Gärtner-Engel ist Stadtverordnete für das Bündnis AUF Gelsenkirchen. Im Kampf um jeden Arbeitsplatz gibt sie alles!
Die Stadtverordnete Monika Gärtner-Engel von der Ratsgruppe AUF Gelsenkirchen stellte gestern den Antrag an den Rat der Stadt Gelsenkirchen, folgende Resolution zu beschließen:
Die Stadt Gelsenkirchen protestiert entschieden und mit großer Empörung gegen die Ankündigung des Opel-Vorstands, die Autoproduktion im Werk Bochum 2016 zu schließen. Dieser jetzt offen ausgesprochene Plan würde nach der bereits angekündigten Vernichtung Tausender Arbeitplätze im Revier – wie auch 150 bei TRW - die Vernichtung zehntausender Arbeitsplätze, auch im gesamten Zulieferbereich, bedeuten.
Das ist ein Schlag ins Gesicht der Beschäftigten und betrifft die ganze Region, in der seit Jahrzehnten massiv industrielle Arbeitsplätze abgebaut werden und der gescheiterte Strukturwandel schon jetzt schmerzliche Auswirkungen auf die Arbeitsplätze in der Region hat. Die drastische Einschränkung der industriellen Basis durch diese und andere Werksschließungen und massiven Arbeitsabbau fällt mit der ohnehin bestehenden Finanzmisere der Ruhrkommunen zusammen und treibt sie auf die Spitze. Es darf kein zweites Nokia in Bochum geben!
50-Jahresfeier bei Opel abgesagt
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Kategorie: Betrieb und Gewerkschaft Archiv
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Veröffentlicht: Freitag, 14. Dezember 2012
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Geschrieben von Ulrich Achenbach
Neueste Informationen zur Opel-Krise:
Das Opel-Management hat die für Samstag, 15.12.2012, geplante 50-Jahresfeier des Bochumer Opelwerks abgesagt! (Quelle: WDR-Nachrichten um 20.00 Uhr) Weil mit einem sehr großen Besucheraufkommen von über 15.000 Personen gerechnet wird, kann Opel angeblich nicht für die Sicherheit sorgen.
Dieser Grund ist - als logische Schlussfolgerung aus der spontanen Arbeitsniederlegung der Frühschicht am Dienstag - nur vorgeschoben. Die Geschäftsführung fürchtet weitere Aktionen der Belegschaft, und das bei großer durch Medien unterstützter Öffentlichkeit! Hiermit bestätigt sich die riesige Angst dieses Konzern vor einem noch nie gekannten Arbeitskampf, denn alle Opel-Niederlassungen in Deutschland - und auch zunehmend im europäischen Ausland - stehen hinter den Forderungen der KollegInnen im Werk Bochum. Durch diesen gewaltigen Widerstand wird das Opel-Mangement (auch bei GM in Detroit) einknicken. Der Kampf um die Arbeitsplatzgarantie nach 2016 für die über 3000 Beschäftigten im Werk Bochum wird erfolgreich sein!
Selbstverständlich schließt sich die Bochumer Montagsdemo dieser Solidarität an. Wie heißt es doch (u.a. im neuesten Montagsdemolied): "Nur wer kämpft, der kann gewinnen!"
Ulrich Achenbach
Moderator der Bochumer Montagsdemo
Solidarität mit der Belegschaft von Opel Bochum
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Kategorie: Betrieb und Gewerkschaft Archiv
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Veröffentlicht: Dienstag, 11. Dezember 2012
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Geschrieben von Montagsdemo Witten
Nach jahrelangem Hinhalten ist nun die Katze aus dem Sack – 2016 soll die Automobilproduktion bei Opel Bochum dichtgemacht werden, was verheerende Auswirkungen nicht nur auf die unmittelbar Betroffenen haben wird, sondern auf die gesamte Region.
In der Gewissheit, dass die kampferprobte Belegschaft von Opel Bochum sich nicht einfach in ihr Schicksal ergeben wird, verabschiedete die gestrige Montagsdemonstration Witten (10. Dezember 2012) einstimmig folgende kurze Solidaritätserklärung:
„Wir sind empört, wie mit Euch Kolleginnen und Kollegen der Belegschaft von Opel Bochum umgesprungen wird: Kein Sterben auf Raten! Wir erklären uns solidarisch mit Eurem Kampf um jeden Arbeitsplatz, wir werden ihn zum Dauer-Thema der Montagsdemo in Witten machen und dafür sorgen, dass Ihr auch aus der Wittener Bevölkerung Unterstützung erhaltet. Ebenso werden wir als Teil der bundesweiten Montagsdemonstrationsbewegung mithelfen, dass bundesweit Euer berechtigtes Anliegen aufgegriffen wird. Das ganz besonders und verstärkt für den Fall, dass Ihr Euch entschließen solltet, einen Arbeitskampf zu beginnen und zu streiken. Ihr könnt auf uns zählen.“
Personalkosten Schuld an der Finanzkrise der Stadt?
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Kategorie: Betrieb und Gewerkschaft Archiv
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Veröffentlicht: Dienstag, 1. Mai 2012
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Geschrieben von AUF Witten, Redaktion
Lothar Zimmer im Interview mit AUF Witten. Er ist Vorsitzender des Personalrats der Stadt Witten.
Interview mit Lothar Zimmer, Vorsitzender des Personalrats der Stadt Witten
Für die Verschuldung der Kommunen werden gerne die Lohn- und Gehaltsforderungen der Beschäftigten im Öffentlichen Dienst verantwortlich gemacht. Entsprechend wird der forcierte Personalabbau mit der kommunalen Verschuldung begründet. In Witten „fehlen“ plötzlich rund 2,4 Millionen Euro, weil im Haushalt ein niedrigerer Tarifabschluss einkalkuliert worden war. Die Bürger sollen das mit Kürzung oder Verteuerung kommunaler Leistungen, die Beschäftigten mit Personalabbau ausbaden. Dazu befragten wir den Vorsitzenden des Personalrats der bei der Stadt Witten tätigen Beschäftigten, Lothar Zimmer.
Stimmt die Behauptung, die Personalkosten seien Schuld an der Krise der kommunalen Finanzen, was sagen Sie zur Meldung über die jetzt fehlenden 2,4 Millionen Euro?
Die von den Vertretern der kommunalen Arbeitgeberverbände aufgestellte und in gewissen Medien kolportierte Behauptung, der Tarifabschluss des öffentlichen Dienstes führe zwangsläufig zu einem verstärkten zusätzlichen Personalabbau, bedeutet letztendlich, die weitere Verschuldung der Kommunen den Beschäftigten und den Gewerkschaften anzulasten.
An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes sich in der Gehaltsentwicklung im Vergleich zu anderen Branchen in den letzten 10 Jahren am unteren Ende der Gehaltsentwicklung befanden. Selbst im europäischen Vergleich rangierte der öffentliche Dienst im untersten Drittel der europäischen Lohnentwicklung.
Insofern war der Tarifabschluss mehr als überfällig. Gute Arbeit muss auch anständig bezahlt werden, denn der öffentliche Dienst ist es wert.
Die 2,4 Millionen Euro inkl. der Besoldungserhöhung für die Beamtinnen und Beamten, die es der Stadt Witten dann kosten würde, sind auch als Beitrag zur Stärkung der Kaufkraft in Witten anzusehen. Davon profitieren letztendlich Industrie und Handel.
Die Behauptung, dass unter anderem die zu hohen Personalkosten Schuld an der Finanzkrise der Kommunen sein sollen, ist schlichtweg falsch. Richtig ist: Die „Steuerreformen“ der letzten Jahre auf Bundesebene (ab Mitte der 90’er Jahre) haben den Kommunen Milliarden Verluste bei den Einnahmen beschert, zuletzt durch das Wachstumsbeschleunigungsgesetz mit 1,6 Milliarden jährlich.
Wie rechnet der Kämmerer eigentlich die Personalkosten aus? Denn anstatt dass tatsächlich Schulden abgebaut werden, steigen diese zunehmend.
Würden heute noch Steuern zu den 1998 geltenden Bedingungen erhoben, hätten allein die Kommunen in NRW pro Jahr ca. 2 Milliarden Euro höhere Einnahmen zu verzeichnen.
Wie man sehen kann, handelt es sich bei der Finanzkrise der Kommunen nicht um ein Problem zu hoher Personalkosten, sondern um ein Steuerverteilungssystem des Bundes und auch der Länder zu Lasten der Kommunen.
Daher hat der Bürger auch in Witten einen Anspruch auf gut ausgebildete und entsprechend bezahlte Fachkräfte in allen Bereichen der kommunalen Daseinsfürsorge.
Wie viel Personal wurde bisher abgebaut und was hat es an der Verschuldung geändert?
In den letzten 15 Jahren wurden ca. 900 Stellen bei der Stadt Witten abgebaut. Diese Stellen gingen dem Arbeitsmarkt für immer verloren. Rückblickend muss gesagt werden, dass trotz dieses Stellenabbaus die Verschuldung der Stadt Witten nicht aufgehalten wurde, sondern sich noch verschärft hat. Dies macht deutlich, dass nicht die Personalkosten Verursacher der Finanzkrise sind, sondern eine verfehlte Steuerpolitik des Bundes dafür verantwortlich ist.
Welche Auswirkungen würde eine weitere Ausdünnung des Personals auf die Wittener Bevölkerung, auf den Arbeitsmarkt, insbesondere für Jugendliche haben?
Ein weiterer Personalabbau würde für den Bürger bedeuten: Einschränkung von Dienstleistungen unterschiedlichster Art. Im schlimmsten Fall: Auslagerung/Privatisierung von Aufgaben zum Nachteil der Bürger.
Darüber hinaus muss der Bürger mit Erhöhungen von gemeindlichen Steuern, Gebühren und Beiträgen rechnen.
Bisher bildet die Stadt Witten bedarfsgerecht aus und es erfolgt bei erfolgreichem Abschluss der Ausbildung eine unbefristete Übernahme.
Dies ist im Konsens mit Politik, Bürgermeisterin, Verwaltungsvorstand, Personalrat, der Jugend - und Auszubildendenvertretung verhandelt bzw. vereinbart worden. Ich gehe davon aus, dass dies auch in Zukunft so sein wird.
Was ist aus Ihrer Resolution „Kommunen in Not“ geworden und welche Reaktionen gab es darauf?
Eine marode Bank müsste man sein - bei den Zinsen
Auf die Resolution der Beschäftigten der Stadt Witten zum „Stärkungspakt Stadtfinanzen NRW“ beschlossen auf der Personalversammlung am 6.12.2011 haben wir positive Stellungnahmen von der SPD-Fraktion, der Fraktion der Linken und dem Ratsmitglied für AUF Witten, Achim Czylwick, erhalten. An dieser Stelle möchte ich mich bei allen für die positiven Stellungnahmen bedanken.
Was halten Sie von der Forderung von AUF Witten, die kommunalen Finanzen grundsätzlich neu zu regeln? Dazu gehört neben einer reellen Gegenfinanzierung der von Bund und Land gestellten Pflichtaufgaben auch ein Schulden- und Zinsmoratorium, um die Schuldenfalle aufzulösen.
Ein Schulden – und Zinsmoratorium ist ein Schritt in die richtige Richtung. Ein „Rettungsschirm für Kommunen“ ist daher nicht nur notwendig sondern unabdingbar.
Vielen Dank für das Interview!
Anmerkung der Redaktion:
Die Resolution „Kommunen in Not“ ist dokumentiert hier dokumen
Überregional finden sie unter:
www.alternative-kommunalpolitik.de
warum der Stärkungspakt in Wahrheit ein Sparzwang auf Kosten der Bürger ist.
Mit unserem Eintreten für die Beschäftigten der Stadt verzichten wir nicht auf Kritik an Behördenleitung und Führung, an Inkompetenz und Desinteresse. (siehe auch Seite 8/9 – „Der Fisch stinkt vom Kopfe her!“)
Kernpunkte der Resolution der bei der Stadt Witten Beschäftigten
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Milliardendefizit der Kommunen bedroht Lebensqualität der Menschen
-
Die Gründe:
-
Steuerreformen und Aufgabenübertragung ohne ausreichende Finanzierung
-
Verschärfung durch die Bankenkrise
-
Kommunen müssen entschuldet werden
-
Kommunen benötigen eine ausreichende Finanzierung, um ihre Aufgaben erfüllen zu können
-
Keine weiteren Steuerreformen zu Lasten der Kommunen
-
Aufgabenübertragung nur mit ausreichender Finanzierung
-
Schaffung eines zusätzlichen kommunalen Investitionsprogramms
Die Beschäftigten und der Personalrat der Stadt Witten erwarten daher vom Rat der Stadt Witten:
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den Ausschluss von betriebsbedingten Kündigungen und Tariffluchtmaßnahmen
-
keine Privatisierungen / Ausgliederungen in welcher Rechtsform auch immer
-
Schluss mit dem für die Beschäftigten unerträglichen weiteren Personalabbau
-
weiterhin bedarfsgerechte Einstellung von Auszubildenden
-
keine weiteren Aufgabenstreichungen in den Bereichen der freiwilligen Leistungen, z.B. Jugendamt
Terminkalender
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Werdet zu Trägern im Kampf um saubere Luft in Witten und Arbeitsplätze!
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Solidaritätserklärung mit dem „Verein Rebellisches Musikfestival e.V.“ und Gottfried Schweitzer gegen die Kontokündigung und Kriminalisierung
Montagsdemo:
Die Montagsdemo findet jeden 1. und 3. Montag im Monat, ab 17 Uhr am Berliner Platz/Ecke Nordstraße

Die Stadtverordnete Monika Gärtner-Engel von der Ratsgruppe AUF Gelsenkirchen stellte gestern den Antrag an den Rat der Stadt Gelsenkirchen, folgende Resolution zu beschließen:
Die Stadt Gelsenkirchen protestiert entschieden und mit großer Empörung gegen die Ankündigung des Opel-Vorstands, die Autoproduktion im Werk Bochum 2016 zu schließen. Dieser jetzt offen ausgesprochene Plan würde nach der bereits angekündigten Vernichtung Tausender Arbeitplätze im Revier – wie auch 150 bei TRW - die Vernichtung zehntausender Arbeitsplätze, auch im gesamten Zulieferbereich, bedeuten.
Das ist ein Schlag ins Gesicht der Beschäftigten und betrifft die ganze Region, in der seit Jahrzehnten massiv industrielle Arbeitsplätze abgebaut werden und der gescheiterte Strukturwandel schon jetzt schmerzliche Auswirkungen auf die Arbeitsplätze in der Region hat. Die drastische Einschränkung der industriellen Basis durch diese und andere Werksschließungen und massiven Arbeitsabbau fällt mit der ohnehin bestehenden Finanzmisere der Ruhrkommunen zusammen und treibt sie auf die Spitze. Es darf kein zweites Nokia in Bochum geben!
50-Jahresfeier bei Opel abgesagt
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Kategorie: Betrieb und Gewerkschaft Archiv
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Veröffentlicht: Freitag, 14. Dezember 2012
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Geschrieben von Ulrich Achenbach
Neueste Informationen zur Opel-Krise:
Das Opel-Management hat die für Samstag, 15.12.2012, geplante 50-Jahresfeier des Bochumer Opelwerks abgesagt! (Quelle: WDR-Nachrichten um 20.00 Uhr) Weil mit einem sehr großen Besucheraufkommen von über 15.000 Personen gerechnet wird, kann Opel angeblich nicht für die Sicherheit sorgen.
Dieser Grund ist - als logische Schlussfolgerung aus der spontanen Arbeitsniederlegung der Frühschicht am Dienstag - nur vorgeschoben. Die Geschäftsführung fürchtet weitere Aktionen der Belegschaft, und das bei großer durch Medien unterstützter Öffentlichkeit! Hiermit bestätigt sich die riesige Angst dieses Konzern vor einem noch nie gekannten Arbeitskampf, denn alle Opel-Niederlassungen in Deutschland - und auch zunehmend im europäischen Ausland - stehen hinter den Forderungen der KollegInnen im Werk Bochum. Durch diesen gewaltigen Widerstand wird das Opel-Mangement (auch bei GM in Detroit) einknicken. Der Kampf um die Arbeitsplatzgarantie nach 2016 für die über 3000 Beschäftigten im Werk Bochum wird erfolgreich sein!
Selbstverständlich schließt sich die Bochumer Montagsdemo dieser Solidarität an. Wie heißt es doch (u.a. im neuesten Montagsdemolied): "Nur wer kämpft, der kann gewinnen!"
Ulrich Achenbach
Moderator der Bochumer Montagsdemo
Neueste Informationen zur Opel-Krise:
Das Opel-Management hat die für Samstag, 15.12.2012, geplante 50-Jahresfeier des Bochumer Opelwerks abgesagt! (Quelle: WDR-Nachrichten um 20.00 Uhr) Weil mit einem sehr großen Besucheraufkommen von über 15.000 Personen gerechnet wird, kann Opel angeblich nicht für die Sicherheit sorgen.
Dieser Grund ist - als logische Schlussfolgerung aus der spontanen Arbeitsniederlegung der Frühschicht am Dienstag - nur vorgeschoben. Die Geschäftsführung fürchtet weitere Aktionen der Belegschaft, und das bei großer durch Medien unterstützter Öffentlichkeit! Hiermit bestätigt sich die riesige Angst dieses Konzern vor einem noch nie gekannten Arbeitskampf, denn alle Opel-Niederlassungen in Deutschland - und auch zunehmend im europäischen Ausland - stehen hinter den Forderungen der KollegInnen im Werk Bochum. Durch diesen gewaltigen Widerstand wird das Opel-Mangement (auch bei GM in Detroit) einknicken. Der Kampf um die Arbeitsplatzgarantie nach 2016 für die über 3000 Beschäftigten im Werk Bochum wird erfolgreich sein!
Selbstverständlich schließt sich die Bochumer Montagsdemo dieser Solidarität an. Wie heißt es doch (u.a. im neuesten Montagsdemolied): "Nur wer kämpft, der kann gewinnen!"
Ulrich Achenbach
Moderator der Bochumer Montagsdemo
Solidarität mit der Belegschaft von Opel Bochum
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Kategorie: Betrieb und Gewerkschaft Archiv
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Veröffentlicht: Dienstag, 11. Dezember 2012
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Geschrieben von Montagsdemo Witten
Nach jahrelangem Hinhalten ist nun die Katze aus dem Sack – 2016 soll die Automobilproduktion bei Opel Bochum dichtgemacht werden, was verheerende Auswirkungen nicht nur auf die unmittelbar Betroffenen haben wird, sondern auf die gesamte Region.
In der Gewissheit, dass die kampferprobte Belegschaft von Opel Bochum sich nicht einfach in ihr Schicksal ergeben wird, verabschiedete die gestrige Montagsdemonstration Witten (10. Dezember 2012) einstimmig folgende kurze Solidaritätserklärung:
„Wir sind empört, wie mit Euch Kolleginnen und Kollegen der Belegschaft von Opel Bochum umgesprungen wird: Kein Sterben auf Raten! Wir erklären uns solidarisch mit Eurem Kampf um jeden Arbeitsplatz, wir werden ihn zum Dauer-Thema der Montagsdemo in Witten machen und dafür sorgen, dass Ihr auch aus der Wittener Bevölkerung Unterstützung erhaltet. Ebenso werden wir als Teil der bundesweiten Montagsdemonstrationsbewegung mithelfen, dass bundesweit Euer berechtigtes Anliegen aufgegriffen wird. Das ganz besonders und verstärkt für den Fall, dass Ihr Euch entschließen solltet, einen Arbeitskampf zu beginnen und zu streiken. Ihr könnt auf uns zählen.“
Nach jahrelangem Hinhalten ist nun die Katze aus dem Sack – 2016 soll die Automobilproduktion bei Opel Bochum dichtgemacht werden, was verheerende Auswirkungen nicht nur auf die unmittelbar Betroffenen haben wird, sondern auf die gesamte Region.
In der Gewissheit, dass die kampferprobte Belegschaft von Opel Bochum sich nicht einfach in ihr Schicksal ergeben wird, verabschiedete die gestrige Montagsdemonstration Witten (10. Dezember 2012) einstimmig folgende kurze Solidaritätserklärung:
„Wir sind empört, wie mit Euch Kolleginnen und Kollegen der Belegschaft von Opel Bochum umgesprungen wird: Kein Sterben auf Raten! Wir erklären uns solidarisch mit Eurem Kampf um jeden Arbeitsplatz, wir werden ihn zum Dauer-Thema der Montagsdemo in Witten machen und dafür sorgen, dass Ihr auch aus der Wittener Bevölkerung Unterstützung erhaltet. Ebenso werden wir als Teil der bundesweiten Montagsdemonstrationsbewegung mithelfen, dass bundesweit Euer berechtigtes Anliegen aufgegriffen wird. Das ganz besonders und verstärkt für den Fall, dass Ihr Euch entschließen solltet, einen Arbeitskampf zu beginnen und zu streiken. Ihr könnt auf uns zählen.“
Personalkosten Schuld an der Finanzkrise der Stadt?
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Kategorie: Betrieb und Gewerkschaft Archiv
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Veröffentlicht: Dienstag, 1. Mai 2012
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Geschrieben von AUF Witten, Redaktion
Lothar Zimmer im Interview mit AUF Witten. Er ist Vorsitzender des Personalrats der Stadt Witten.
Interview mit Lothar Zimmer, Vorsitzender des Personalrats der Stadt Witten
Für die Verschuldung der Kommunen werden gerne die Lohn- und Gehaltsforderungen der Beschäftigten im Öffentlichen Dienst verantwortlich gemacht. Entsprechend wird der forcierte Personalabbau mit der kommunalen Verschuldung begründet. In Witten „fehlen“ plötzlich rund 2,4 Millionen Euro, weil im Haushalt ein niedrigerer Tarifabschluss einkalkuliert worden war. Die Bürger sollen das mit Kürzung oder Verteuerung kommunaler Leistungen, die Beschäftigten mit Personalabbau ausbaden. Dazu befragten wir den Vorsitzenden des Personalrats der bei der Stadt Witten tätigen Beschäftigten, Lothar Zimmer.
Stimmt die Behauptung, die Personalkosten seien Schuld an der Krise der kommunalen Finanzen, was sagen Sie zur Meldung über die jetzt fehlenden 2,4 Millionen Euro?
Die von den Vertretern der kommunalen Arbeitgeberverbände aufgestellte und in gewissen Medien kolportierte Behauptung, der Tarifabschluss des öffentlichen Dienstes führe zwangsläufig zu einem verstärkten zusätzlichen Personalabbau, bedeutet letztendlich, die weitere Verschuldung der Kommunen den Beschäftigten und den Gewerkschaften anzulasten.
An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes sich in der Gehaltsentwicklung im Vergleich zu anderen Branchen in den letzten 10 Jahren am unteren Ende der Gehaltsentwicklung befanden. Selbst im europäischen Vergleich rangierte der öffentliche Dienst im untersten Drittel der europäischen Lohnentwicklung.
Insofern war der Tarifabschluss mehr als überfällig. Gute Arbeit muss auch anständig bezahlt werden, denn der öffentliche Dienst ist es wert.
Die 2,4 Millionen Euro inkl. der Besoldungserhöhung für die Beamtinnen und Beamten, die es der Stadt Witten dann kosten würde, sind auch als Beitrag zur Stärkung der Kaufkraft in Witten anzusehen. Davon profitieren letztendlich Industrie und Handel.
Die Behauptung, dass unter anderem die zu hohen Personalkosten Schuld an der Finanzkrise der Kommunen sein sollen, ist schlichtweg falsch. Richtig ist: Die „Steuerreformen“ der letzten Jahre auf Bundesebene (ab Mitte der 90’er Jahre) haben den Kommunen Milliarden Verluste bei den Einnahmen beschert, zuletzt durch das Wachstumsbeschleunigungsgesetz mit 1,6 Milliarden jährlich.
Wie rechnet der Kämmerer eigentlich die Personalkosten aus? Denn anstatt dass tatsächlich Schulden abgebaut werden, steigen diese zunehmend.
Würden heute noch Steuern zu den 1998 geltenden Bedingungen erhoben, hätten allein die Kommunen in NRW pro Jahr ca. 2 Milliarden Euro höhere Einnahmen zu verzeichnen.
Wie man sehen kann, handelt es sich bei der Finanzkrise der Kommunen nicht um ein Problem zu hoher Personalkosten, sondern um ein Steuerverteilungssystem des Bundes und auch der Länder zu Lasten der Kommunen.
Daher hat der Bürger auch in Witten einen Anspruch auf gut ausgebildete und entsprechend bezahlte Fachkräfte in allen Bereichen der kommunalen Daseinsfürsorge.
Wie viel Personal wurde bisher abgebaut und was hat es an der Verschuldung geändert?
In den letzten 15 Jahren wurden ca. 900 Stellen bei der Stadt Witten abgebaut. Diese Stellen gingen dem Arbeitsmarkt für immer verloren. Rückblickend muss gesagt werden, dass trotz dieses Stellenabbaus die Verschuldung der Stadt Witten nicht aufgehalten wurde, sondern sich noch verschärft hat. Dies macht deutlich, dass nicht die Personalkosten Verursacher der Finanzkrise sind, sondern eine verfehlte Steuerpolitik des Bundes dafür verantwortlich ist.
Welche Auswirkungen würde eine weitere Ausdünnung des Personals auf die Wittener Bevölkerung, auf den Arbeitsmarkt, insbesondere für Jugendliche haben?
Ein weiterer Personalabbau würde für den Bürger bedeuten: Einschränkung von Dienstleistungen unterschiedlichster Art. Im schlimmsten Fall: Auslagerung/Privatisierung von Aufgaben zum Nachteil der Bürger.
Darüber hinaus muss der Bürger mit Erhöhungen von gemeindlichen Steuern, Gebühren und Beiträgen rechnen.
Bisher bildet die Stadt Witten bedarfsgerecht aus und es erfolgt bei erfolgreichem Abschluss der Ausbildung eine unbefristete Übernahme.
Dies ist im Konsens mit Politik, Bürgermeisterin, Verwaltungsvorstand, Personalrat, der Jugend - und Auszubildendenvertretung verhandelt bzw. vereinbart worden. Ich gehe davon aus, dass dies auch in Zukunft so sein wird.
Was ist aus Ihrer Resolution „Kommunen in Not“ geworden und welche Reaktionen gab es darauf?
Eine marode Bank müsste man sein - bei den Zinsen
Auf die Resolution der Beschäftigten der Stadt Witten zum „Stärkungspakt Stadtfinanzen NRW“ beschlossen auf der Personalversammlung am 6.12.2011 haben wir positive Stellungnahmen von der SPD-Fraktion, der Fraktion der Linken und dem Ratsmitglied für AUF Witten, Achim Czylwick, erhalten. An dieser Stelle möchte ich mich bei allen für die positiven Stellungnahmen bedanken.
Was halten Sie von der Forderung von AUF Witten, die kommunalen Finanzen grundsätzlich neu zu regeln? Dazu gehört neben einer reellen Gegenfinanzierung der von Bund und Land gestellten Pflichtaufgaben auch ein Schulden- und Zinsmoratorium, um die Schuldenfalle aufzulösen.
Ein Schulden – und Zinsmoratorium ist ein Schritt in die richtige Richtung. Ein „Rettungsschirm für Kommunen“ ist daher nicht nur notwendig sondern unabdingbar.
Vielen Dank für das Interview!
Anmerkung der Redaktion:
Die Resolution „Kommunen in Not“ ist dokumentiert hier dokumen
Überregional finden sie unter:
www.alternative-kommunalpolitik.de
warum der Stärkungspakt in Wahrheit ein Sparzwang auf Kosten der Bürger ist.
Mit unserem Eintreten für die Beschäftigten der Stadt verzichten wir nicht auf Kritik an Behördenleitung und Führung, an Inkompetenz und Desinteresse. (siehe auch Seite 8/9 – „Der Fisch stinkt vom Kopfe her!“)
Kernpunkte der Resolution der bei der Stadt Witten Beschäftigten
-
Milliardendefizit der Kommunen bedroht Lebensqualität der Menschen
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Die Gründe:
-
Steuerreformen und Aufgabenübertragung ohne ausreichende Finanzierung
-
Verschärfung durch die Bankenkrise
-
Kommunen müssen entschuldet werden
-
Kommunen benötigen eine ausreichende Finanzierung, um ihre Aufgaben erfüllen zu können
-
Keine weiteren Steuerreformen zu Lasten der Kommunen
-
Aufgabenübertragung nur mit ausreichender Finanzierung
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Schaffung eines zusätzlichen kommunalen Investitionsprogramms
Die Beschäftigten und der Personalrat der Stadt Witten erwarten daher vom Rat der Stadt Witten:
-
den Ausschluss von betriebsbedingten Kündigungen und Tariffluchtmaßnahmen
-
keine Privatisierungen / Ausgliederungen in welcher Rechtsform auch immer
-
Schluss mit dem für die Beschäftigten unerträglichen weiteren Personalabbau
-
weiterhin bedarfsgerechte Einstellung von Auszubildenden
-
keine weiteren Aufgabenstreichungen in den Bereichen der freiwilligen Leistungen, z.B. Jugendamt

Interview mit Lothar Zimmer, Vorsitzender des Personalrats der Stadt Witten
Für die Verschuldung der Kommunen werden gerne die Lohn- und Gehaltsforderungen der Beschäftigten im Öffentlichen Dienst verantwortlich gemacht. Entsprechend wird der forcierte Personalabbau mit der kommunalen Verschuldung begründet. In Witten „fehlen“ plötzlich rund 2,4 Millionen Euro, weil im Haushalt ein niedrigerer Tarifabschluss einkalkuliert worden war. Die Bürger sollen das mit Kürzung oder Verteuerung kommunaler Leistungen, die Beschäftigten mit Personalabbau ausbaden. Dazu befragten wir den Vorsitzenden des Personalrats der bei der Stadt Witten tätigen Beschäftigten, Lothar Zimmer.
Stimmt die Behauptung, die Personalkosten seien Schuld an der Krise der kommunalen Finanzen, was sagen Sie zur Meldung über die jetzt fehlenden 2,4 Millionen Euro?
Die von den Vertretern der kommunalen Arbeitgeberverbände aufgestellte und in gewissen Medien kolportierte Behauptung, der Tarifabschluss des öffentlichen Dienstes führe zwangsläufig zu einem verstärkten zusätzlichen Personalabbau, bedeutet letztendlich, die weitere Verschuldung der Kommunen den Beschäftigten und den Gewerkschaften anzulasten.
An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes sich in der Gehaltsentwicklung im Vergleich zu anderen Branchen in den letzten 10 Jahren am unteren Ende der Gehaltsentwicklung befanden. Selbst im europäischen Vergleich rangierte der öffentliche Dienst im untersten Drittel der europäischen Lohnentwicklung.
Insofern war der Tarifabschluss mehr als überfällig. Gute Arbeit muss auch anständig bezahlt werden, denn der öffentliche Dienst ist es wert.
Die 2,4 Millionen Euro inkl. der Besoldungserhöhung für die Beamtinnen und Beamten, die es der Stadt Witten dann kosten würde, sind auch als Beitrag zur Stärkung der Kaufkraft in Witten anzusehen. Davon profitieren letztendlich Industrie und Handel.
Die Behauptung, dass unter anderem die zu hohen Personalkosten Schuld an der Finanzkrise der Kommunen sein sollen, ist schlichtweg falsch. Richtig ist: Die „Steuerreformen“ der letzten Jahre auf Bundesebene (ab Mitte der 90’er Jahre) haben den Kommunen Milliarden Verluste bei den Einnahmen beschert, zuletzt durch das Wachstumsbeschleunigungsgesetz mit 1,6 Milliarden jährlich.

Wie man sehen kann, handelt es sich bei der Finanzkrise der Kommunen nicht um ein Problem zu hoher Personalkosten, sondern um ein Steuerverteilungssystem des Bundes und auch der Länder zu Lasten der Kommunen.
Daher hat der Bürger auch in Witten einen Anspruch auf gut ausgebildete und entsprechend bezahlte Fachkräfte in allen Bereichen der kommunalen Daseinsfürsorge.
Wie viel Personal wurde bisher abgebaut und was hat es an der Verschuldung geändert?
In den letzten 15 Jahren wurden ca. 900 Stellen bei der Stadt Witten abgebaut. Diese Stellen gingen dem Arbeitsmarkt für immer verloren. Rückblickend muss gesagt werden, dass trotz dieses Stellenabbaus die Verschuldung der Stadt Witten nicht aufgehalten wurde, sondern sich noch verschärft hat. Dies macht deutlich, dass nicht die Personalkosten Verursacher der Finanzkrise sind, sondern eine verfehlte Steuerpolitik des Bundes dafür verantwortlich ist.
Welche Auswirkungen würde eine weitere Ausdünnung des Personals auf die Wittener Bevölkerung, auf den Arbeitsmarkt, insbesondere für Jugendliche haben?
Ein weiterer Personalabbau würde für den Bürger bedeuten: Einschränkung von Dienstleistungen unterschiedlichster Art. Im schlimmsten Fall: Auslagerung/Privatisierung von Aufgaben zum Nachteil der Bürger.
Darüber hinaus muss der Bürger mit Erhöhungen von gemeindlichen Steuern, Gebühren und Beiträgen rechnen.
Bisher bildet die Stadt Witten bedarfsgerecht aus und es erfolgt bei erfolgreichem Abschluss der Ausbildung eine unbefristete Übernahme.
Dies ist im Konsens mit Politik, Bürgermeisterin, Verwaltungsvorstand, Personalrat, der Jugend - und Auszubildendenvertretung verhandelt bzw. vereinbart worden. Ich gehe davon aus, dass dies auch in Zukunft so sein wird.
Was ist aus Ihrer Resolution „Kommunen in Not“ geworden und welche Reaktionen gab es darauf?

Auf die Resolution der Beschäftigten der Stadt Witten zum „Stärkungspakt Stadtfinanzen NRW“ beschlossen auf der Personalversammlung am 6.12.2011 haben wir positive Stellungnahmen von der SPD-Fraktion, der Fraktion der Linken und dem Ratsmitglied für AUF Witten, Achim Czylwick, erhalten. An dieser Stelle möchte ich mich bei allen für die positiven Stellungnahmen bedanken.
Was halten Sie von der Forderung von AUF Witten, die kommunalen Finanzen grundsätzlich neu zu regeln? Dazu gehört neben einer reellen Gegenfinanzierung der von Bund und Land gestellten Pflichtaufgaben auch ein Schulden- und Zinsmoratorium, um die Schuldenfalle aufzulösen.
Ein Schulden – und Zinsmoratorium ist ein Schritt in die richtige Richtung. Ein „Rettungsschirm für Kommunen“ ist daher nicht nur notwendig sondern unabdingbar.
Vielen Dank für das Interview!
Anmerkung der Redaktion: Die Resolution „Kommunen in Not“ ist dokumentiert hier dokumen Überregional finden sie unter: www.alternative-kommunalpolitik.de warum der Stärkungspakt in Wahrheit ein Sparzwang auf Kosten der Bürger ist. Mit unserem Eintreten für die Beschäftigten der Stadt verzichten wir nicht auf Kritik an Behördenleitung und Führung, an Inkompetenz und Desinteresse. (siehe auch Seite 8/9 – „Der Fisch stinkt vom Kopfe her!“) |
Kernpunkte der Resolution der bei der Stadt Witten Beschäftigten
Die Beschäftigten und der Personalrat der Stadt Witten erwarten daher vom Rat der Stadt Witten:
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Die Montagsdemo findet jeden 1. und 3. Montag im Monat, ab 17 Uhr am Berliner Platz/Ecke Nordstraße