Chemieopfer müssen um ihre Rechte kämpfen
von Peter Spyrka, Mitglied in AUF Witten und Opfer von HP Pelzer Chemie
Ich bin einer von vielen Beschäftigten der Firma HP Pelzer Chemie, die wegen Vergiftung am Arbeitsplatz schwere gesundheitliche Schäden davongetragen haben. Mir sind 32 verstorbene ehemalige Kollegen bekannt, die größtenteils an Krebs verstorben sind.
Kein Einzelschicksal
In meiner Klage vor dem Sozialgericht Dortmund 2006 gegen die Berufsgenossenschaft der chemischen Industrie führe ich bis heute unwidersprochen aus:
Die Wittener Luft mit ihrem holden Duft!
Die Stadt möchte die Zahl von 100.000 Einwohnern nicht unterschreiten: "Wittener, kriegt mehr Kinder!" Was aber wird dafür gemacht? Seit 100 Jahren Chemiegestank in Witten, trotz jahrzehntelanger Beschwerden passiert nichts. Die Bürgermeisterin soll einer Betroffenen sogar den "Rat" gegeben haben, wegzuziehen, die Arbeitsplätze dürften ja nicht gefährdet werden.
Industrie und Behörden in unheilvoller Allianz Endlich gibt es offizielle Messergebnisse zur Feinstaubbelastung in Witten, was aber geschieht? Nach Protest des angeschuldigten Edelstahlwerks reduzierte das Landesumweltamt flugs die im Jahr 2006 festgestellten Überschreitungen der zulässigen Feinstaub-Grenzwerte rechnerisch (!) von 44 auf 22. Jetzt stimmen die Grenzwerte wieder! Dummerweise ist der Feinstaub auch noch mit Nickel und Chrom belastet. Doch laut Gerald Klawe, Leiter der Arbeitsgruppe Umweltschutz bei der Stadt, ist das nicht wichtig: "Die Erhöhungen ... sind aber nicht exorbitant." Jetzt wird noch auf das Gutachten der "Fachdienste" gewartet, ob der Feinstaub überhaupt gesundheitsschädlich ist. Auch das [...]
100 Tonnen Trichlormethan - wo sind sie geblieben?
Diese unvorstellbare Menge des giftigen Lösungsmittels 1.1.1. Trichlormethan wird in der Produktion bei der Fa. HP Pelzer Chemie verarbeitet. Es gibt Beschwerden darüber, dass die leichtflüssige Substanz entweder ins Grundwasser gelangt oder verdunstet. Beides dürfte in einer geschlossenen Produktion gar nicht vorkommen. Dann aber muss das Mittel nach Ende der Produktion noch vorhanden sein bzw. irgendwann einmal regelrecht entsorgt werden.
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Umweltskandal bei HP Pelzer Chemie in Witten
In der Nummer 3/2006 von Witten im AUFbruch brachten wir ein ausführliches Interview mit Peter Spyrka. Er ist einer von vielen ehemaligen Beschäftigten der Firma HP Pelzer Chemie, die wegen Vergiftung am Arbeitplatz schwere gesundheitliche Schäden davon getragen haben.
Es gibt mindestens 28 ungewöhnliche Todesfälle ehemaliger Pelzerarbeiter, hunderte von Schwererkrankten. In Zusammenarbeit mit dem Schwerbehindertenobmann der Stadt Witten, Herrn Dubke, wurden Pelzerkollegen, die aus gesundheitlichen Gründen schwerbehindert sind, von der Firma HP Pelzer entlassen.
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